Als jemand, der in sein Heim viel Herzblut investiert, kennen Sie das sicherlich: Die Außenwände Ihres Hauses sind im Laufe der Zeit nicht mehr so makellos, wie sie einst waren. Die Anhäufung von Schmutz, Algen, Moos und Flechten lässt Ihre Fassade älter und ungepflegt aussehen. Natürlich wollen Sie diese unschönen Anzeichen der Zeit beseitigen. Und ein Hochdruckreiniger scheint auf den ersten Blick eine großartige Lösung zu sein, oder?
Nun, es ist an der Zeit, eine kleine Wahrheit zu enthüllen: Ein Hochdruckreiniger kann mehr Schaden an Ihrer Fassade anrichten, als Sie vielleicht denken. Bevor Sie einen Kärcher zur Hand nehmen und mit voller Kraft loslegen, ist es wichtig, dass Sie die möglichen Risiken kennen, die die Nutzung eines Hochdruckreinigers bei der Reinigung einer Fassade mit sich bringen kann.
Warum kann ein Hochdruckreiniger schädlich sein?
Hochdruckreiniger sind leistungsstarke Geräte, die Wasser mit unglaublicher Kraft ausstoßen. Sie sind großartig, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen – aber die Kraft kann auch nachteilig sein. Der hohe Druck kann die Oberfläche Ihrer Fassade erodieren, insbesondere wenn es sich um eine weiche oder alte Oberfläche handelt. Dies kann dazu führen, dass die Farbe abplatzt, das Material sich ablöst oder Risse entstehen. Bei der Reinigung einer Fassade ist es wichtig zu beachten, dass nicht jedes Material dafür geeignet ist, mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet zu werden.
Vorsicht vor Wasserintrusion
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Wasser durch Risse oder Fugen in die Fassade eindringen kann. Dies ist besonders problematisch, wenn Sie eine Holz- oder Backsteinfassade haben. In diesen Fällen kann das Wasser in das Material eindringen und Schimmelbildung oder Strukturschäden verursachen. Der Hochdruck kann auch Dichtungsmaterialien, wie Silikon oder Mörtel, aus den Fugen spülen und verringert so die Widerstandsfähigkeit der Fassade gegenüber Witterungseinflüssen.
Beschädigung dekorativer Elemente
Dekorative Elemente, wie Zierleisten, Friese oder Ornamente, können durch den hohen Druck beschädigt werden. Vor allem, wenn diese Elemente aus weichem Material oder in schlechtem Zustand sind, kann der Druck sie verformen oder gar abbrechen.
Wie können Sie Ihre Fassade sicher reinigen?
Die gute Nachricht ist, dass es Alternativen zur Hochdruckreinigung gibt. So können Sie zu etwa zu haushaltsüblichen Mitteln, wie Schmierseife, und einer weichen Bürste greifen, um Ihre Fassade zu reinigen. Für stärkere Verschmutzungen oder Schmutz in Höhen, die nicht so einfach zu erreichen sind, ist eine Teleskoplanze eine schonende Alternative zum Hochdruckreiniger. Natürlich gibt auch professionelle Reinigungsservices die spezielle Techniken verwenden, um Ihre Fassade sicher und effektiv zu reinigen.
Zusätzlich ist eine regelmäßige Wartung und Inspektion Ihrer Fassade wichtig. Auf diese Weise können Sie Probleme frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um größere Schäden zu vermeiden.
Sanfte Reinigung und regelmäßige Pflege
Kleine Verschmutzungen können leicht mit einer Bürste und Wasser, dem Sie eine kleine Menge Reinigungsmittel hinzufügen, entfernt werden. Verwenden Sie eine mittelharte Reisbürste und meiden Sie Drahtbürsten oder Werkzeuge mit Metallenden, da diese die Oberfläche beschädigen können.
Für eine gründlichere Reinigung der gesamten Fassade kann eine Teleskoplanze verwendet werden. Durch die Breitstrahldüse am Ende der Lanze wird der Druck aufgefangen und gleichmäßig verteilt. Hierbei ist es ratsam, die Wände von oben nach unten zu reinigen, um zu verhindern, dass Schmutz auf bereits gereinigte Teile herunterläuft. Es ist auch empfehlenswert, warmes Wasser für die Reinigung zu verwenden, da das die Reinigungsleistung verbessert und die Reinigungsdauer verkürzt. Aber Vorsicht: Das Wasser darf nicht zu heiß sein, da dies zu Rissen führen kann.
Die richtige Zeit für die Reinigung
Alle Reinigungsarbeiten sollten idealerweise an einem sonnigen Tag durchgeführt werden, denn höhere Temperaturen und Sonnenlicht beschleunigen das Trocknen der Fassade. Außerdem kann das Waschen kalter Wände kann zur Rissbildung im Putz führen.
Besondere Vorsicht bei biologischen Verunreinigungen
Manchmal bildet sich ein grüner Schimmer auf der Fassade – das ist das Ergebnis von Algen, Flechten und Moos. Um sie zu entfernen, benötigen Sie qualitativ hochwertige Reinigungsmittel. Oberflächlicher Schmutz kann mit sauberem Wasser entfernt werden, und hartnäckiger Schmutz kann mit einer Bürste entfernt werden. Nach vollständiger Entfernung der grünen Verfärbungen ist es ratsam, Fungizide zur Fassadenreinigung zu verwenden. Ihre Anwendung schützt die Oberfläche vor erneutem Befall durch biologische Schadstoffe.
Nachsorge und Schutz
Nach der Reinigung Ihrer Fassade können Sie die saubere Wand imprägnieren und sie so widerstandsfähiger gegen Schmutz machen. Die Imprägnierung kann mit speziellen silikon-, siloxan- oder PTFE-basierten Produkten erfolgen. Der Imprägnierstoff sollte die Farbe der Fassade nicht verändern und die Oberfläche nicht glänzend machen. Nutzen Sie außerdem Produkte, die den Diffusionskoeffizienten des Putzes nicht verschlechtern, also seine Dampfdurchlässigkeit nicht verringern.
Schlussendlich ist es wichtig zu betonen, dass der Schutz und die Pflege Ihrer Fassade eine kontinuierliche Aufgabe ist. Es ist viel einfacher und kosteneffektiver, regelmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen, als umfangreiche Reparaturen aufgrund von Vernachlässigung oder falscher Reinigung durchzuführen.
Fazit
Bei der Arbeit mit einem Hochdruckreiniger an der Fassade ist Vorsicht geboten. Gerade Fassaden, die aus weicheren Materialien bestehen oder, die bereits Risse oder andere Schäden aufweisen, sollten nicht mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden, da so weitere Schäden entstehen können.
Zwar ist ein Hochdruckreiniger zweifellos effektiv bei der Entfernung von hartnäckigem Schmutz, kann bei unsachgemäßer Anwendung aber auch erheblichen Schaden anrichten. Er kann die Oberfläche Ihrer Fassade erodieren, Wasserintrusion verursachen, dekorative Elemente beschädigen und sogar zu strukturellen Problemen führen.
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, Ihre Fassade sicher und effektiv zu reinigen. Dazu gehören eine sanfte Reinigung mit einer Bürste und Wasser, die Verwendung von speziellen Reinigungsmitteln bei hartnäckigem Schmutz und die sorgfältige Verwendung eines Hochdruckreinigers unter bestimmten Bedingungen. Eine regelmäßige Wartung und Inspektion Ihrer Fassade sind ebenfalls wichtig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Letztlich erfordert der Schutz und die Pflege Ihrer Fassade kontinuierlichen Einsatz. Denken Sie daran, dass eine gute Vorsorge in diesem Fall deutlich günstiger ist, als eine Nachsorge in Form von Bauarbeiten an Ihrer Fassade.
FAQ
Kann man Fassade mit Hochdruckreiniger reinigen?
Ja, wenn das Material der Fassade dafür geeignet ist. Nicht jedes Fassadenmaterial sollte mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden. Bei unfachmännischer Reinigung mit einem Hochdruckreiniger können starke Schäden, wie Risse in Ihrer Fassade, entstehen.
Was ist zu beachten, wenn Sie eine Fassade mit einem Hochdruckreiniger säubern?
Sie sollten besonders das Material Ihrer Fassade kennen und sich informieren, ob es mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden darf. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass der Druck des Reinigers nicht zu hoch ist.
Mit wie viel Bar sollte man eine Fassade reinigen?
Um Fassaden mit mittlerer bis starker Verschmutzung effektiv zu reinigen, wird eine Wassermenge von ca. 1.000 Litern pro Stunde bei einem Betriebsdruck von 120 bis 140 bar empfohlen. Es ist wichtig zu beachten, dass beide Variablen geändert und an die Oberfläche und deren Verschmutzungsgrad angepasst werden müssen.
Was ist bei der Verwendung von einem Hochdruckreiniger zu beachten?
Es wird empfohlen, bei der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger festes Schuhwerk mit langen Hosen oder Gummistiefeln zu tragen, um Ihre Füße und Beine zu schützen. Halten Sie beim Betrieb des Wasserstrahls des Hochdruckreinigers einen Sicherheitsabstand zu elektrischen Geräten und Steckdosen ein.
Bildquelle: Fassadenklar