Rigips kleben mit Montagekleber: So geht’s richtig Schritt für Schritt

Rigipsplatten gehören zu den beliebtesten Materialien im Trockenbau. Sie sind leicht, flexibel einsetzbar und einfach zu verarbeiten. Doch nicht immer müssen die Platten mit Schrauben oder Dübeln an die Wand gebracht werden – Rigips kleben mit Montagekleber ist eine clevere und zeitsparende Alternative. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Rigipsplatten mit Montagekleber richtig befestigst, welche Vorbereitungen nötig sind und worauf du unbedingt achten solltest.

Warum Rigips kleben statt schrauben?

Bevor wir mit der Anleitung starten, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Vorteile dieser Methode:

Vorteile des Klebens:

  • Kein Bohren notwendig: Ideal für dünne Wände oder wenn Leitungen im Mauerwerk verlaufen.

  • Schnellerer Arbeitsfortschritt: Kein Vorbohren oder Verschrauben nötig.

  • Weniger Werkzeug: Es reicht ein Cuttermesser, ein Zahnspachtel und der Montagekleber.

  • Saubere Verarbeitung: Kein Staub durch Bohrlöcher – besonders bei Renovierungen ein Pluspunkt.

Wann ist Kleben sinnvoll?

Nicht immer ist das Kleben von Rigips die beste Lösung. Diese Methode eignet sich besonders in folgenden Fällen:

  • Bei glatten, tragfähigen Untergründen wie Beton, Ziegel oder Putz.

  • Wenn du nur eine kleine Fläche beplanken möchtest.

  • Wenn Schnelligkeit gefragt ist, z. B. bei Reparaturen oder kurzfristigen Renovierungen.

Das richtige Material: Was du brauchst

Damit das Projekt gelingt, solltest du die folgenden Werkzeuge und Materialien bereithalten:

Werkzeuge:

  • Zahnspachtel (mind. 6 mm Zahnung)

  • Cutter oder Rigipsmesser

  • Wasserwaage oder Laser

  • Maßband

  • Kartuschenpresse (bei Kleber aus Kartuschen)

Materialien:

  • Rigipsplatten (je nach Bedarf: 9,5 mm oder 12,5 mm dick)

  • Montagekleber (lösemittelfrei und für Gipskartonplatten geeignet)

  • Tiefengrund (bei stark saugenden Untergründen)

  • Schleifpapier oder Reibebrett

  • Optional: Malerkrepp, Spachtelmasse

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rigips kleben mit Montagekleber

Jetzt geht’s an die praktische Umsetzung. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt dir das Rigips kleben mit zahnspachtel auch als Heimwerker problemlos.

Schritt 1: Untergrund vorbereiten

Ein tragfähiger und sauberer Untergrund ist das A und O beim Kleben.

  • Staub und Fett entfernen: Wände gründlich reinigen, lose Farbreste oder Tapeten abtragen.

  • Saugende Untergründe grundieren: Bei Beton oder Porenbeton empfiehlt sich ein Tiefengrund, um die Haftung zu verbessern.

  • Unregelmäßigkeiten ausgleichen: Kleine Löcher oder Risse mit Spachtelmasse glätten.

Schritt 2: Rigipsplatten zuschneiden

Messe den Bereich genau aus und schneide die Gipskartonplatten passend zu.

  • Richtig messen: Höhe und Breite der Wand berücksichtigen.

  • Mit Cuttermesser ritzen: Die Platte auf der Vorderseite einschneiden und dann an der Kante brechen.

  • Kanten glätten: Mit Schleifpapier oder Reibebrett nachbearbeiten.

Schritt 3: Montagekleber auftragen

Je nach Produkt wird der Kleber entweder direkt aus der Kartusche oder mit Spachtel aufgetragen.

  • Wellen- oder Punktweise Klebung: Bei kleinen Platten reicht Punktkleber alle 20–30 cm, bei großen Platten ist eine wellenförmige Verteilung mit dem Zahnspachtel besser.

  • Ausreichende Menge verwenden: Der Kleber sollte die Fläche gut abdecken, ohne übermäßig zu verlaufen.

Tipp: Achte auf die Verarbeitungshinweise des Kleberherstellers – sie variieren je nach Produkt!

Schritt 4: Rigipsplatte anbringen

Jetzt wird es ernst: Die vorbereitete Platte wird mit Druck auf die Wand gebracht.

  • Platte ansetzen: Von unten nach oben an die Wand drücken.

  • Mit Wasserwaage prüfen: Gerade Ausrichtung kontrollieren, bevor der Kleber antrocknet.

  • Fest andrücken: Für einige Sekunden stabil gegen die Wand pressen.

Schritt 5: Trocknen lassen

Nach dem Anbringen braucht der Kleber Zeit zum Aushärten.

  • Trocknungszeit einhalten: Je nach Kleber 12–24 Stunden.

  • Nicht belasten: Während der Aushärtung sollten die Platten nicht mechanisch beansprucht werden.

Nachbearbeitung: So machst du die Fläche fertig

Nach dem Trocknen kannst du mit der Oberflächenbehandlung fortfahren:

Fugen verspachteln:

  • Fugen zwischen den Platten mit Spachtelmasse auffüllen.

  • Glasfaser-Fugenvlies oder Papierstreifen einbetten.

  • Trocknen lassen und anschließend schleifen.

Oberfläche gestalten:

  • Die Wand ist jetzt bereit für Streichen, Tapezieren oder Verfliesen.

  • Bei Bedarf mehrmals schleifen und grundieren, um ein perfektes Finish zu erhalten.

Häufige Fehler beim Rigips kleben (und wie du sie vermeidest)

Beim Rigips kleben mit Montagekleber können typische Fehler passieren – hier erfährst du, wie du sie vermeidest:

Fehler 1: Falscher Kleber

Nicht jeder Montagekleber eignet sich für Gipskartonplatten. Verwende nur Produkte, die lösemittelfrei und für poröse Materialien zugelassen sind.

Fehler 2: Ungeeigneter Untergrund

Lose Farbe, staubige Putzreste oder feuchte Wände verhindern die Haftung. Daher immer gründlich vorbereiten!

Fehler 3: Zu wenig Druck

Wird die Platte nicht fest genug angedrückt, entsteht keine gleichmäßige Verbindung. Das kann zu Hohlräumen führen.

Welcher Montagekleber ist der richtige?

Es gibt viele verschiedene Kleber am Markt. Achte beim Kauf auf folgende Punkte:

  • Geeignet für Gipskarton

  • Lösemittelfrei

  • Schnelle Anfangshaftung

  • Temperaturbeständig

Beliebte Marken sind unter anderem:

  • Pattex Montagekleber „Kraft“

  • Soudal Fix ALL

  • MEM Montagekleber Extrem

  • Knauf Perlfix (eher für Verkleben mit Mörtelcharakter)

Anwendungsbeispiele aus der Praxis

Hier einige typische Projekte, bei denen Rigips kleben mit Montagekleber hervorragend funktioniert:

  • Abgehängte Decken: Wenn Profile nicht möglich sind, lassen sich Rigipsplatten kleben.

  • Verkleidung alter Fliesenwände: Gipskartonplatten überkleben die Fliesenfläche und dienen als neue Basis.

  • Kleine Trockenbauwände oder Nischen: Schneller Aufbau mit minimalem Aufwand.

Nachhaltigkeit & Umwelt

Immer mehr Heimwerker achten auf umweltfreundliche Materialien. Gute Montagekleber sind heutzutage:

  • Emissionsarm (EC1-Zertifizierung)

  • Lösemittelfrei

  • Geruchsneutral

  • Für Innenräume geeignet

Ein Pluspunkt: Du vermeidest Bohrlöcher, was besonders bei Mietwohnungen von Vorteil ist.

FAQs: Rigips kleben mit Montagekleber

1. Kann man Rigipsplatten nur mit Kleber befestigen?
Ja, solange der Untergrund tragfähig ist und der richtige Kleber verwendet wird, funktioniert das Kleben auch ohne Schrauben.

2. Welcher Kleber ist am besten geeignet?
Achte auf lösemittelfreie Montagekleber mit hoher Anfangshaftung, die speziell für Gipskarton geeignet sind.

3. Wie lange dauert es, bis der Kleber trocken ist?
In der Regel zwischen 12 und 24 Stunden, abhängig von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.

4. Kann ich geklebte Platten später wieder entfernen?
Ja, allerdings ist das mit Aufwand verbunden. Die Platte lässt sich meist nur beschädigt entfernen.

5. Muss ich die Platten nach dem Kleben verspachteln?
Ja, Fugen und Schraubstellen sollten verspachtelt und geglättet werden.

6. Ist diese Methode auch für Decken geeignet?
Nur bedingt. Für Decken empfiehlt sich eher die Verschraubung, da das Gewicht dauerhaft hält.

7. Kann ich auf geklebte Rigipsplatten Fliesen anbringen?
Ja, wenn der Kleber ausreichend trägt und die Oberfläche entsprechend vorbereitet wurde.

8. Was tun, wenn der Kleber nicht hält?
Ursache ist oft ein ungeeigneter oder schlecht vorbereiteter Untergrund. In solchen Fällen lieber zur Schraubbefestigung wechseln.

9. Gibt es Alternativen zu Montagekleber?
Ja, z. B. Ansetzbinder (wie Knauf Perlfix) oder Trockenbauprofile mit Verschraubung.

10. Ist diese Methode für Badezimmer geeignet?
Nur bedingt. In Feuchträumen sind spezielle imprägnierte Platten und geeigneter Kleber nötig.

Fazit: Rigips kleben mit Montagekleber – einfach, schnell und effektiv

Rigips kleben mit Montagekleber ist eine moderne und unkomplizierte Methode, um Wände schnell und sauber zu verkleiden. Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Kleber und ein wenig Sorgfalt lässt sich die Arbeit problemlos auch von Heimwerkern erledigen. Besonders bei Renovierungen oder kleineren Projekten ist das Kleben eine echte Alternative zum Schrauben – und spart Zeit, Lärm und Staub.

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